Emile Angéloz (*1924) / Louis Angéloz (1922-2002)
Tabernakel (Bronzerelief), 1971
Kirche, Brünisried
(Foto und Text: B. Fasel)

Die Gebrüder Angéloz schufen Teile des  gottesdienstlichen Mobiliars für die 1971/72 neu erbaute Kirche von Brünisried. Der Tabernakel und das Lesepult wurden von den beiden Metallplastikern gestaltet und in Bronze gegossen. Die modernen liturgischen Einrichtungsgegenstände kontrastieren im Altarraum mit zwei älteren Skulpturen, einem neugotischen Kruzifix und einer barocken Marienstatue.
Ein Bronzerelief ziert die Frontseite des Tabernakels. Die Motive stehen symbolisch für die Eucharistiefeier und erinnern an das Abendmahl, bei dem Christus seinen Jüngern Brot und Wein reichte. In der Mitte wird die Weintraube mit einem Stil in Kreuzesform dargestellt, rechts und links gesäumt von Getreideähren. Das zentrale Dreieck mit den Rundformen der Beeren kontrastiert mit der linearen Struktur der Ähren. Das von oben einfallende Licht belebt mit seinem Schattenspiel die Erhebungen und Vertiefungen der Oberfläche.
Auch das Lesepult stammt von den beiden Metallplastikern und präsentiert sich als schlichtes Gestänge. Es behandelt das Thema der Dreifaltigkeit und vereinigt die Hand des Gottvaters, das Kreuz des Sohnes mit der Taube des Heiligen Geistes. Die drei Elemente wurden sinnbildhaft als zusammengehörig in einem dreiblättrigen Kleeblatt integriert.

Die zwei Künstler Angéloz realisierten für viele Kirchen im Kanton Freiburg Teile des liturgischen Mobiliars, so beispielsweise auch kunstvoll gestaltete Tabernakel für die Kirchen in Flamatt und Überstorf. Emile schuf sich zudem mit seinen zum Teil monumentalen Eisenplastiken grosse Beachtung. So stehen Werke in Murten, Schmitten, Düdingen und auch mehrere Plastiken im öffentlichen Raum der Stadt Freiburg.

Quelle: Gross, Peter, u.a. (1972). Pfarreirat und Baukommission (Hg.). Festschrift zur Einweihung der Herz-Jesu-Kirche, Brünisried
 

Fragen und Anregungen für den Unterricht