Emile Angéloz (*1924) und Louis Angéloz (1922-2002)
Brunnenplastik, 1963
Beton / Messingrohre
Berufsbildungszentrum, Derrière-les-Remparts 5, Freiburg
(Foto und Text B. Fasel)
 

Die beiden Freiburger Bildhauer und Metallplastiker Emile und Louis Angéloz prägten während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das regionale Kunstgeschehen entscheidend mit. In ihrem plastischen Schaffen vollzogen auch sie die, für diese Zeit typische Wandlung vom Figürlichen zu abstrakt-ungegenständlichen Ausdrucksweisen. Die Plastiken der Gebrüder Angéloz setzen auf zahlreichen Plätzen in der Stadt Freiburg und in umliegenden Gemeinden moderne künstlerische Akzente. Sehr aktiv waren sie insbesondere auch bei den vielen Kirchenbau-Projekten in der damaligen Zeit, wo sie oft mit der Gestaltung des liturgischen Mobiliars betraut wurden.
Die Angéloz’ waren zwar eigenständige Künstlerpersönlichkeiten, dennoch fanden sie sich immer wieder für gemeinsame Projekte zusammen; so auch für die Realisierung des Brunnens vor der Berufsschule gegenüber dem alten Gemäuer des Freiburger Bollwerks.
Aus einem kubisch-kantigen Betonbecken ragt eine metallene Struktur himmelwärts. Die feinen Rundungen der gebogenen Messingrohre kontrastieren dabei mit den harten Formen des Beckens. Die formale Gestaltung erinnert den Betrachter an emporrankendes Geäst von Gebüschen und Bäumen. Das hier bildhaft thematisierte „Wachstum“ kann als passendes Symbol für das Lernen und Erwachsenwerden der Schülerinnen und Schüler, die sich in diesem Bildungszentrum einfinden, gesehen werden.