André Ramseyer (1914-2007)
"Astral", 1979
Bronzestahl
Park des Museums für Kunst und Geschichte, Freiburg
(Foto: A. Wider)

André Ramseyer, gebürtiger Berner aus Tramelan und Sohn eines Pfarrers, absolvierte eine Lehrerausbildung im Kanton Bern, bevor er sich intensiv mit dem persönlichen Kunstschaffen auseinandersetzte. So besuchte er in den darauf folgenden Jahren die Kunstgewerbeschule in La Chaux-de-Fonds (1932-35). Nach Aufenthalten in Paris und Florenz liess er sich in Neuenburg nieder, wo er 1936 das Lehrpatent im Bereich Kunst erwarb. Zwischen 1943 und 1970 unterrichtete er dort Bildnerisches Gestalten und Kunstgeschichte. Ab 1949 arbeitete er im Atelier des Bildhauers Ossip Zadkine in Paris.

Nebst seiner Tätigkeit als Lehrer für Kunst, hat Ramseyer auch zahlreiche nationale und internationale Einzel- und Kollektivausstellungen durchgeführt. Seine Plastiken sind im öffentlichen Raum der ganzen Schweiz präsent und man findet sie ebenfalls in verscheidenen europäischen Staaten, oder sogar in Übersee. Auch das Pariser Centre George Pompidou besitzt eines seiner Kunstwerke.

Die auf einem Sockel stehende Bronzeskulptur im Museumsgarten in Freiburg wurde anlässlich des 500sten Jahrestages des Freiburger Beitritts zur Eidgenossenschaft (1481-1981) realisiert und ist ein Geschenk des Kantons Bern an seinen Nachbarkanton. Sie wurde aus massivem Bronzestahl geschaffen und stellt eine auf die Seite gekippte "8" dar, ein Zeichen, welches in vielen Kulturen mit der Unendlichkeit in Verbindung steht und als mathematisches Symbol (∞) Verwendung findet. Die Oberfläche der Plastik ist glattpoliert und glänzt im matten Ton der Bronze. Der Titel „Astral“ kommt aus dem griechischen „ástron“ (Gestirn, Sternbild) und bedeutet „die Sterne betreffend, zu ihnen gehörend, von ihnen bestimmt.“ Der Künstler scheint also mit der Namensgebung eine gedankliche Verbindung zur Unendlichkeit des sternenerfüllten Kosmos anregen zu wollen. (AW/bf)

Quellen:
- http://www.fribourgtourisme.ch/de/navpage-CultureArchFR-FribArtFR-123221.html (30.01.12, 09:05)
- http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D41262.php (30.01.12, 09:10)

Fragen und Anregungen für den Unterricht

• Bewege dich frei um die Skulptur und betrachte sie von verschiedenen Standpunkten: Was fällt dir auf? "Begreife" das Werk, indem du mit der Hand den Rundungen folgst.
• Wie stellst du dir die Unendlichkeit vor? Wie würdest du sie bildlich darstellen?
• Wo hast du dasselbe oder ein ähnliches Symbol bereits gesehen?
• Was kommt dir beim Namen Astral in den Sinn? Wie könnte man deine Vorstellungen zum Namen mit der Form des Kunstwerks in Verbindung bringen?
• Welche Rolle spielt die Bewegung für das Kunstwerk?
• Suche Informationen zum Begriff „Möbiusband“ oder „Möbiusschleife“ – erkennst du einen Zusammenhang mit dem Kunstwerk?
• Hat die Wahl des Materials (v.a. die Oberfläche) einen Einfluss auf die Wirkung der Form? Was wäre, wenn der Künstler ein anderes Material dafür verwendet hätte?
• Vergleiche die Skulptur mit Max Bills „Band ohne Ende“ (1935/53). Welche Gemeinsamkeiten erkennst du?

Beachte weitere Plastiken im Skulpturenpark des Museums für Kunst und Geschichte.