Emile Angéloz (*1924)
Metallplastik, 1985
Sportanlage Gwatt, Schmitten
(Foto und Text: B. Fasel)

Im Gelände der Sportanlage zwischen der Turnhalle und dem Fussballplatz steht eine Plastik des Freiburger Künstlers Emile Angéloz. Auf einem würfelförmigen Betonsockel türmt sich ein Gebilde aus ineinandergreifenden Röhrenelementen empor. Die fünf sphärisch geformten Teile bestehen jeweils aus drei halbkreisförmigen, zusammengefügten Rohren. Ein Vermerk auf der am Sockel befestigten Plakette weist auf den symbolischen Gehalt des Objektes hin: „Sport verbindet uns alle.“ 
Angéloz spielt in diesem Werk formal mit den fünf olympischen Ringen, die er dreidimensional gestaltet und gleich einer Kette zusammenfügt. Die olympische Flagge wurde 1913 von Pierre de Coubertin, dem Begründer der neuzeitlichen olympischen Spiele, entworfen. Sie zeigt auf weissem Grund fünf verschlungene Kreise in den Farben Blau, Gelb, Schwarz, Grün und Rot. Symbolisch verweisen die Ringe auf die fünf Erdteile, die Farbgebung auf die Nationalflaggen der teilnehmenden Staaten.
Angéloz verzichtet auf die fünf heraldischen Farben und wählt einen bronzefarbenen Ton, der dem Material einen edlen Charakter verleiht. Sowohl die Form-, wie auch die Farbgebung des Werkes von Schmitten sind für die Arbeiten des Künstlers eher untypisch. Im Vergleich zu den oft äusserst schlicht gehaltenen, archaisch wirkenden Eisenplastiken, beispielsweise der rostfarbenen Stele vor der Sportanlage Leimacker in Düdingen, die Angéloz im gleichen Jahr realisierte, wirkt dieses Werk geradezu barock.

Fragen und Anregungen für den Unterricht

• Betrachte und beschreibe Angéloz' Plastik neben der Sporthalle. Erkennen wir in diesem Werk einen Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten oder ist es bloss eine ungegenständliche Form? Notiere mögliche Erklärungen und wage Interpretationen.
• Zeichne die verschlungene dreidimensionale Plastik aus unterschiedlichen Perspektiven. Beachte dabei auch das Spiel von Licht und Schatten auf den rundlichen Elementen und den Schattenwurf. Zeichne eine neue eigene Variante des Werks von Angéloz.
• Setze dich mit der Symbolik der olympischen Ringe auseinander.
• Organisiere eine Schülerolympiade; betätige dich zuvor als Grafiker und entwerfe für die einzelnen Disziplinen ein passendes Signet.
• Schlüpfe in die Rolle des Künstlers: Plane und realisiere ein Modell (ca. 25 cm hoch) für eine moderne Skulptur auf dem Pausenplatz. Verwende dazu nur Kartonresten. Erstellt vor der Realisierung einen gemeinsamen Kriterienkatalog für die Beurteilung der Projekte. Bildet in der Klasse eine Wettbewerbsjury; kommentiert die besten Arbeiten und begründet die Wahl.